Die Vorbereitung für die Gewichtheber Europameisterschaften in Moskau liefen für Sargis Martirosjan (SK Vöest Linz) nicht optimal. Zuerst zu Jahreswechsel eine Corona Infektion, dann plagten ihn im Trainingslager in der Bundessportschule Schielleiten Rückenprobleme. Aber der 34-jährige Sargis Martirosjan ist eine Kämpfernatur, er ließ sich nicht aus der Fassung bringen, sein Ziel die Olympia Teilnahme 2021 in Tokio zu erreichen.
In der B-Gruppe der Klasse bis 109 kg war er heute am Start. Im Reißen begann er mit 170 kg, ein gültiger Versuch war de Folge, Im zweiten Versuch scheiterte er bei 175 kg schweren Last weil er sich zu wenig fertig gestreckt hat. Die Wiederholung bei 175 kg zeigte dass er doch dass er ein Kämpferherz hat, mit letzter Kraftanstrengung konnte er die Hantellast gültig zur Hochstrecke bringen. So geht er als Führender der B-Gruppe in die zweite Disziplin dem Stoßen.
Er begann bei 190 kg im Erstversuch locker umgesetzt aber beim Ausstoßen nicht über den Kopf gebracht. Die Wiederholung bei derselben Last wieder umgesetzt, über den Kopf gebracht, als das Signal von den Kampfrichtern kam und die Wertung mit 2:1 ungültig kam war Rätselraten im Team Österreich angesagt. Warum wurde der Versuch für ungültig erklärt? Jetzt waren bei Sargis im dritten und letzten Wettkampf Versuch Nerven gefragt. Es ging ja auch um wertvolle Olympia Quali Punkte. Aber Sargis hebt ja beim SK Vöest Linz und hat Nerven aus Stahl, die 190 kg wieder locker umgesetzt und sehr gut ausgestoßen und fixiert. 3.0 gültig. Damit gewann er die B-Gruppe mit 365 kg im Zweikampf.
Nach der A-Gruppe am Samstag, platzierte sich der 34-jährige Martirosjan im Reißen mit seinen 175 kg auf den 7. Platz. Im Stoßen belegte er mit 190 kg Platz 12 sowie im Zweikampf kam er mit 365 kg auf Platz neun.
Stimmen zu Wettkampf von Sargis Martirosjan:
Gottfried Langthaler-Coach: „Sargis hat im Reißen das maximale erreicht, war sein Körper zulässt. Im Training hat er in den letzten 3 Wochen nur 160 kg gerissen. 190 mussten wir anfangen, da lief es im Training noch schlechter. Beim 1. Versuch war etwas Vorsicht dabei. Der 2. Versuch war eine harte Schiedsrichterentscheidung. Das Ab Signal kam nicht, weil die Anlage nicht funktionierte, bis der Hauptkampfrichter ab anzeigte. Der letzte Versuch spricht für Sargis, eine Kampfleistung pur. Den Gesundheitszustand soll er dir erklären“.
Sargis Martirosjan: „Habe das Beste daraus gemacht, nach meiner Covid Erkrankung Anfang des Jahres und die Rückenprobleme, wo ich auch kurz im Krankenhaus (vor drei Wochen) behandelt worden bin. Zu meinen Chancen kann ich nur sagen, das ich heute 130 Robi Punkte gut gemacht habe und jetzt warten muss was meine Konkurrenten morgen in der A-Gruppe abliefern“.
ÖGV Präsident Gerhard Peya zu einem möglichen Olympia Start von Sargis Martirosjan: „Sargis liegt gut im Rennen! Eine wichtige Rolle für Sargis spielt noch die 109 Kg A-Gruppe mit dem Spanier Marcos RIUZ am Start. Der Spanier ist ebenso wie Sargis in der IWF-Quali-Liste 109 und +109kg gelistet. Ich denke, dass die IWF den Stand erst wieder aktualisieren wird, wenn auch die anderen Kontinentalmeisterschaften gehoben sind, oder sogar erst mit Ende Mai finalisiert, denn der Quali-Zeitraum wurde ja bis dahin verlängert. Der Spanier und Sargis kämpfen um den Kontinental-Quali-Platz als bester Europäer. Die ersten 8 sind Fix-Qualifizierte nach der Weltrangliste. Platz 9 bis 13 sind für die Kontinente vorgesehen. Dann gibt es noch den Startplatz 14 in jeder Kategorie: drei Starter aus dem Gastland und 4 Wild Cards“.
Report Conny Högg
Fotos Gottfried Langthaler, Renate Fischer