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Knappe Entscheidungen am ersten Tag

Das waren mit Sicherheit die besten ausgetragenen Staatsmeisterschaften der Frauen & Männer, die 2024 erstmals im Rahmen der „Sport Austria Finals“ in Rum bei Innsbruck vom 31. Mai bis 2. Juni durchgeführt wurden. Die Medienpräsenz war einzigartig. Gewichtheben stand erstmals im Mittelpunkt des Sportes in Österreich. Wo sah man bisher eine ORF Liveübertragung im Gewichtheben, ja bei Olympischen Spielen, aber sonst nie. Diesmal wurde die 73 kg Klasse der Männer am ersten Wettkampftag live im ORF Sport übertragen. Der Landesverband Oberösterreich konnte insgesamt 5 x Gold, 7 x Silber und 5 x Bronze in der Allgemeinen Klasse erzielen und war damit hinter Niederösterreich auf Rang zwei der Bundesländerwertung. Im Nachwuchsbereich konnten insgesamt 12 Goldmedaillen von der U15 bis U23 erreicht werden.

Auch die Prominenz aus Politik und Sport gaben bei den Meisterschaften ihr Stelldichein und waren total begeistert. Die sportliche Prominenz allen voran Janine Flock, Europameisterin im Skeleton, Manuel Maier, als jugendlicher Gewichtheber beim KSV Rum, 2022 Olympiateilnehmer im Skeleton, Johannes Lamparter, auch als Jugendlicher Gewichtheber und einmal sogar Österreichischer Jugendmeister und jetzt Weltmeister, Weltcup Gesamtsieger in der Nordischen Kombination, Ernst Vettori, Weltmeister 1991 und Olympiasieger im Skispringen 1992, Aker Schmid Olympiateilnehmer im Ringen 2021, Markus Sammer, Gewichtheber dem KSC Bad Häring immer noch aber im Bobfahren sehr erfolgreich mit einem Vizeweltmeistertitel 2021 im Vierer sowie drei Olympiateilnahmen. Vinzenz Hörtnagl, 5. der Olympischen Spielen in der Klasse bis 110 kg in Moskau 1980. Bürgermeister von Innsbruck Johannes Anzengruber, Bürgermeister von Rum Josef Karbon, Landeshauptmann Stellvertreter von Tirol, Georg Dornauer und Sport Austria Präsident Hans Niessl.


Harland mit den ersten zwei Titeln
Gestartet wurde die Meisterschaft am Freitag, 10 Uhr mit den Gewichtsklassen 49 kg und 55 kg der Frauen Die 49 kg Klasse holte sich die 21-jährige Anja Steidl vom SC Harland mit 118 kg im Zweikampf, Auf Platz zwei die 15-jährige Juliane Maderegger von der Union Lochen mit 89 kg im Zweikampf. Die 37-jährige Physiotherapeutin Elisabeth Riegler ebenfalls vom SC Harland gewann den Titel in überlegener Manier mit 140 kg vor Carmen Bauer (Waldviertel) mit 112 kg und der 31-jährigen Miriam Schalamum vom FAK Goliath Wien mit 108 kg in der Totale.

Franz Galuska mit ÖM Titel
Die zweite Gruppe umfasste die 55 kg & 61 kg Klasse der Männer. In der 55kg Klasse waren nur U15 Heber am Start. Sieger Michael Moderbacher vom SC Harland mit 127 kg. Der Lokalmatador vom KSV Rum Manuel Ostheimer erreichte mit 120 kg den zweiten Platz. Der Breitenfurter Andreas Huber gewann mit 102 kg die Bronzemedaille. Einen tollen Wettkampf lieferten sich in der 61 kg Klasse der 37-jährige Mario Pinther vom AKH Vösendorf und der bereits 67-jährige Franz Galuska vom SK Loosdorf. Nach dem Reißen lag Pinther mit 59 kg vor Emmanuel Sadlauer (VÖEST) mit 56 kg und Franz Galuska mit 55 kg in Front. Nachdem Sadlauer im Stoßen nur 67 kg gültig in die Wertung bringen konnte, was ein Gesamtergebnis von 123 kg ergab, griffen die beiden alten Hasen im Stoßen kräftig an. Mario Pinther setzte sich nach gültigen 70 kg mit 129 kg erstmals auf Platz, Galuska konterte mit gültigen 71 kg, indem er aber nur mit 126 kg auf Platz lag. Pinther scheiterte bei 72 kg, jetzt kam der Großangriff von Galuska, der 1975 in Innsbruck seinen ersten Staatsmeistertitel, damals in der 52 kg Klasse mit 170 kg im Zweikampf. Er ließ sich in seinen letzten Versuch 75 kg auf die Hantel packen und er konnte die Last gültig abschließen. Gold mit 130 kg im Zweikampf vor Pinther mit 129 kg und Sadlauer mit 123 kg.
Eine klare Angelegenheit war die 67 kg der Männer, wo sich der 31-jährige Bernhard Legel (AKH Vösendorf) klar mit 226 kg im Zweikampf durchsetzte. Auf Rang zwei der 38-jährige Lochner Stefan Moser mit 190 kg und auf Rang drei Erik Görner, der 16-jährige Badener mit 157 kg.

Dramatik in der 59 kg der Frauen
Die Titelentscheidung in der dritten Tagesgruppe der 59 kg Klasse der Frauen hätte nicht spannender sein können. Petra Schmutzer (Staatsmeisterin 203 in der 55 kg Klasse) von der Union Lochen, die Titelverteidigerin Verena Vaculik (AKH Vösendorf) und Manuela Borst (SC Harland) im Vorjahr auf Platz dieser Klasse kämpften um den Titel. Nach dem Reißen führte die 31-jährige Physiotherapeutin Petra Schmutzer mit 65 kg vor der 32-jährigen Verena Vaculik mit 64 kg und der 33-jährigen Manuela Borst mit 63 kg. Schmutzer begann bei 76 kg mit einer gültigen Hebung, Borst erster Versuch war nicht gelungen, die Wiederholung ging gut, Vaculik begann stark bei 78 kg und setzte sich mit 142 kg gegenüber 141 kg von Schmutzer und 139 kg von Borst in Front. Borst schaffte im dritten Versuch 79 kg, was ihr ein Zweikampf Ergebnis von 142 kg einbrachte. Vorerst hinter Vaculik auf Platz zwei. Schmutzer konterte mit gültigen 80 kg, nun war sie in Führung mit 145 kg vor Vaculik mit 142 und Borst 142 kg. Vaculik steigerte um vier Kilo auf 82 kg um wieder in Führung zu gehen. Ein gültiger Abschluss war die Folge. Mit 146 kg auf Platz vor Schmutzer mit 145 kg. Die beiden letzten Versuche standen an. Was geht die eine und was die andere? Schmutzer und Vaculik nahmen beide 84 kg, Schmutzer setzte die 84 kg gut um, scheiterte jedoch beim Ausstoß. Damit war Vaculik bereits die Siegerin. Sie versuchte sich noch bei 84 kg, aber die Spannung war draußen und ein ungültiger Versuch war die Folge. Auf Platz vier Helena Maderegger von der Union Lochen mit 94 kg im Zweikampf.

Duell in der 73 kg Klasse: Weber gegen Klinger
Im Vorjahr siegte in Vösendorf Jakob Weber mit 254 kg vor Jonas Klinger mit 250 kg. Für 2024 war der 18-jährige Leondinger der Favorit, zumal er in der Bundesliga zwar mit etwas Übergewicht bereits 260 kg im Zweikampf erzielte. Für den 25-jährigen Jakob Weber lief die Saison bisher nicht nach Wunsch. Weber begann bei 110 kg mit einem gültigen Versuch, Klinger brachte im Erstversuch 113 kg zur Hochstrecke. Nun war Weber gefordert, er ging auch auf 113 kg, die ihm im ersten Versuch misslangen, aber die Wiederholung ging okay. Klinger nahm 116 kg, um sich einen Vorsprung herauszuarbeiten. Aber beide Versuche konnte er nicht gütig abschließen. Damit war Dramatik im Stoßen angesagt. Weber begann bei 135 kg, Klinger bei 136 kg, jeweils mit einer gültigen Hebung. Weber erhöhte für seinen Zweitversuch auf 138 kg, die er gültig abschließen konnte. Klinger nahm 139 kg, um wieder in Führung zu gehen. Aber er scheiterte zweimal beim Ausstoßen. Weber legte noch ein Schäufelein drauf und bewältigte im dritten Versuch noch 140 kg.Damit Staatsmeister Jakob Weber mit 253 kg vor Klinger mit 249 kg und auf Platz drei Mario Kanyka (KSV Mödling) mit 206 kg.

Skye Tappeiner mit ihren ersten ÖM Titel
Die in München lebende Österreicherin Skye Tappeiner die ja bekanntlich für SK VÖEST Linz sowie in Deutschland für de TB 03 Roding in der 2. Bundesliga 2023/24 gehoben hat, sicherte sich den ÖM Titel in der fünften Tagesgruppe der 64 kg Klasse überlegen mit 176 kg vor Verena Grundner von der Union Öblarn mit 159 kg und Natascha Bartl von der AI Nord Wien mit 148 kg. Auf Platz vier Linda Weyand von der Union Lochen mit 137 kg im Zweikampf, Platz acht ging an Caudia Krepper vom ATSV Ranshofen mit 120 kg Zweikampftotal, Verena Jax vom SK VÖEST landete mit 102 kg auf den 10. Rang und Anna Voggenberger aus Lochen mit 98 kg auf Rang elf.

Report: Conny Högg
Fotos: Conny Högg

 

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