Die 81 kg Klasse der Männer war die erste Gruppe am Samstag. Darunter der große Favorit EM Bronzemedaillengewinner im Reißen mit 151 kg von 2023 Hmayak Misakyan vom SK VÖEST Linz. Acht Athleten waren in dieser Klasse am Start, die Frage war, wer sich hinter Misakyan Silber und Bronze holte. Es gab drei Kandidaten: Phillip Boresch (Ranshofen) der Silbermedaillengewinner vom Vorjahr in der 89 kg klasse, Martin Mader (Barbell Tribe Graz) dem Zweitplatzierten von 2023 in der 81 kg Klasse und Maximilian Tischler (ATUS Bruck).
Zur Entscheidung: Max Tischler scheiterte im zweiten Versuch bei 119 kg, Phillip Boresch und Martin Mader bewältigten im zweiten Versuch 120 kg, auch Maximilian Tischer steigerte nach dem Fehlversuch auf 119 kg auf 120 kg und konnte mit einem gültigen Versuch abschließen. Damit hatten alle drei Heber 120 kg geschafft, jedoch hatten Boresch und Mader noch einen Versuch offen. Boresch schaffte im Drittversuch 123 kg und Mader scheiterte bei 124 kg. Aber jetzt kam der große Auftritt von Hmayak Misakyan, er begann mit einem gültigen Versuch bei 142 kg, erhöhte um 4 kg auf 146 kg wieder mit einem gültigen Abschluß. Jetzt kam der große Paukenschlag, jeder im Zuschauerbereich dachte, der 22-jährige Sportsoldat geht auf 149 oder 150 kg, nein so war es nicht „Hamo“ wie er unter Freunden gerufen wird, er erhöhte auf die österreichische Rekordmarke von 152 kg. Zum Erstaunen aller Zuschauer schaffte er, die Last gültig abzuschließen. Damit war es der erste österreichische Rekord in der Allgemeinen Klasse der Meisterschaften.
Im Stoßen ging das Duell um Silber und Bronze weiter, Martin Mader startete mit 145 kg und Phillip Boresch bei 147 kg jeweils mit einem ungültigen Versuch. Boresch wiederholte die 147 kg mit einem gültigen Zweitversuch. Mader steigerte sich trotz des Feldversuchs auf 150 kg. Dazwischen begann Max Tischler bei 148 kg mit einer gültigen Hebung. Martin Mader scheiterte im Stoßen leider auch zweimal an der 150 kg schweren Hantel und konnte dadurch kein Zweikampf Ergebnis aufweisen. Nachdem Max Tischler 151 kg im zweiten Versuch bewältigte, war Boresch gefordert, wenn er Silber gewinnen will, doch Boresch konnte die Last nicht schaffen und hatte letztendlich 270 kg im Protokoll stehen. Max Tischler als Silbermedaillengewinner 271 kg. Jetzt kam Hmayak Misakyan an die Reihe, wuchtete die 160 kg locker hinauf und hatte damit 312 kg in der Wertung, er steigerte noch auf 165 kg auch diese waren gültig, einzig der dritte Versuch bei 171 kg konnte nicht geschafft werden. Aber mit 317 kg wurde eine Klasse Leistung abgeliefert. Moritz Weissenhofer von der Union Buchkirchen platzierte sich mit 154 kg auf Rang sieben.
Enge Entscheidung in der 71 kg Klasse
Zehn Athletinnen waren in der Gewichtsklasse bis 71 kg am Start. Vier kämpften letztendlich um die Medaillen: Die beiden Vösendorferinnen Alina Novak & Nadja Großmann, Lina Bauer vom Badener AC und die Lokalmatadorin vom KSV Rum Vici Steiner. Nadja Großmann begann bei 73 kg mit einer gültigen Hebung, Victoria Steiner, nach der Verletzungspause wieder zurück aber noch in 100% Form, begann bei 75 kg, ihr folgte Alina Bauer mit ebenfalls 75 kg im Erstversuch. Nadja Großmann im zweiten Versuch auf gültige 77 kg, damit vorerst mal die Führung. Lina Bauer folgte mit einem gültigen Versuch von 78 kg im Zweitversuch. Alina Novak mit der höchsten Last von allen vier bei 79 kg. Vici Steiner setzte im zweiten Versuch gültige 79 kg auf die Plattform. Nun wurden 80 kg aufgeladen, als erste auf diesem Gewicht Nadja Großmann in ihrem dritten Versuch, sie konnte das Hantelgewicht in der Hocke nicht fixieren und warf sie nach hinten ab. Lina Bauer machte es besser, sie schaffte die 80 kg im Drittversuch und setzte sich in Front. Aber es waren noch drei Versuche ausständig. Zwei von Novak und einer von Steiner. Vici Steiner nahm in ihrem letzten Reißversuch 82 kg, auch sie konnte die Last nicht in der Hocke fixieren und warf sie nach hinten ab. Bei 83 kg folgte der zweite Versuch von Alina Novak, leider überzogen und nach hinten abgeworfen. Aber der dritte Versuch bei 83 kg passte damit die Führung mit 83 kg vor Alina Bauer mit 80 kg, Vici Steiner mit 79 kg und Nadja Großmann mit 77 kg.
Im Stoßen betrat von den vier Medaillen Aspiranten Vici Steiner und Lina Bauer als erste mit jeweils 95 kg die Plattform beide Versuche locker abgeschlossen. Bei 98 kg stieg Nadja Großmann in den Bewerb ein, ein lockerer Versuch war die Folge. Alina Bauer nahm im zweiten Versuch 98 kg und stand nun bei 178 kg im Zweikampf. Steiner bei 174 kg und Großmann bei 175 kg. Vici Steiner legte mit gültigen 100 kg im zweiten Versuch vor und hatte nun 179 kg im Zweikampf. Lina Bauer musste gegenüber Steiner nachziehen, nahm ebenfalls 100 kg in ihrem dritten Versuch, locker umgesetzt aber sie konnte die Last beim Ausstoßen über den Kopf nicht gültig fixieren. Damit lag sie mit 178 kg im Zweikampf hinter Steiner, aber noch vor Großmann. Alina Novak begann bei 103 kg mit einem gültigen Versuch, damit hatte sie 186 kg im Zweikampf erreicht und der Titel war ihr nicht mehr zu nehmen. Großmann startete eine Großangriff auf Platz zwei, sie steigerte auf 103 kg, konnte die Last aber zweimal nicht umsetzen, auch Vici Steiner ging im dritten Versuch auf die 103 kg sie scheiterte beim Ausstoßen. Nun wurden 107 kg für den zweiten Stoßversuch für Novak aufgeladen, locker umgesetzt aber die Last nicht über den Kopf gebracht. Ganz anders der dritte Versuch bei 107 kg, wieder leicht umgesetzt und dann optimal ausgestoßen fixiert und mit 190 kg im Zweikampf einen neuen österreichischen U23 Rekord für sich gebucht Lena Raidel von der Union Lochen hatte Rückenprbleme und kam mit 159 kg nur auf Rang sechs.
Dominik Certov mit Titel – Luca Modrey mit U20 EM Norm
Die 89 kg Klasse sah elf Teilnehmer. Titelverteidiger Dominik Certov und EM Teilnehmer 2023 und 2024 vom AKH Vösendorf war auch 2024 der Favorit. Mit 135 kg im Reißen sowie 167 kg im Stoßen, was 302 kg im Zweikampf ergab, setzte sich Dominik Certov klar durch. Für den 19-jährigen Luca Modrey ging es vor allem um die Erreichung der U20 EM Norm von 290 kg. Mit 126 kg im Reißen legte er sich eine gute Ausgangsposition für die U20 Norm von 290 kg. Im Stoßen begann er bei 155 kg, um den zweiten Platz abzusichern. Jetzt wurde es ernst: 164 kg wurden für seinen zweiten Versuch aufgeladen, ein toller Umsatz und ein gigantischer Ausstoß, damit hat er die Norm für die Teilnahme an der U20-EM im Oktober in Polen erreicht. Als Draufgabe bewältigte er noch 166 kg im dritten Versuch. Auf Platz drei in der 89 kg Klasse kam Jakob Maislinger von der AK Nord Wien mit 267 kg im Zweikampf. Manuel Modrey, der Vater von Luca holte sich Platz fünf mit 226 kg (99 kg – 127 kg) und gewann die Wette gegen seinen Sohn das er mehr Soßen kann als er Reißen kann. Gerald Hauznberger (VÖEST) kam mit 169 kg im Zweikampf auf Rang neun knapp dahinter der Lochner Paul Berger mit 168 kg.
Elias Simbürger mit sechs Rekorden
Mann der Klasse bis 96 kg war ohne Zweifel der 20-jährige Grazer Sportsoldat Elias Simbürger von Barbell Tribe Graz. Mit einem Körpergewicht von nur 89,70 kg hob er bis 96 kg. Im Reißen begann er locker bei 135 kg, steigerte gleich um 10 kg auf 145 kg, ein gültiger Versuch folgte und der erste ÖR der U20 Klasse, aber nicht genug, im dritten Versuch gelangen ihm auch noch 148 kg – U20 Rekord Nr. zwei und Nr. drei weil es auch ein ÖR U23 war. Nachdem er im Stoßen im zweiten Versuch 172 kg bewältigen konnte, hatte er 320 kg im Zweikampf, was wiederum ÖR U20 war. Aber er ließ nicht locker, er wolle auch den Stoßrekord, der auf der Norm von 175 kg stand. 176 kg im dritten Versuch gültig abgeschlossen damit Rekord Nr. 5 und mit 324 kg im Zweikampf Rekord Nr. 6. Auf Platz zwei Vorjahressieger Dominik Trojan vom AKH Vösendorf mit 298 kg im Zweikampf. Im Reißen schaffte der Klagenfurter im Dienste des AKH Vösendorf 135 kg und im Stoßen 163 kg. Einen sehenswerten Wettkampf gab es um Platz drei zwischen Maximilian Moldaschl (ATSV Ranshofen) und Benjamin Nezmah (Union Lochen). Nezmah, der aus der CrossFit Szene kommt, absolvierte seinen ersten Gewichtheber Wettkampf bei den Staatsmeisterschaften. Nezmah erzielte im Reißen 120 kg, Moldaschl lag mit 121 kg auf Rang drei. Damit war im Stoßen für Spannung gesorgt. Moldaschl begann bei 138 kg, Nezmah bei 142 kg, Fehlversuch von Moldaschl bei 143 kg aber trotzdem auf 144 kg erhöht. Die 144 kg im dritten Versuch konnte moldaschl mit letzter Kraftanstrengung gültig abschließen. Jetzt benötigte Nezmah gültige 146 kg für Platz drei. Aber da keine Steigerung, da alle Möglichkeiten verbraucht, musste Nezmah zuerst auf 145 kg, er war gütig und dann erst auf 146 kg gehen. Ein guter Umsatz und Ausstoß bescherten Benjamin Nezmah die Bronzemedaille mit 266 kg.
Victoria Hahn und Stefanie Waldkircher mit Titel
Die fünfte Gruppe 76 kg & 81 kg der Frauen war die letzte Tagesgruppe am Samstag. Die 76 kg Klasse sah 7 Teilnehmerinnen, wobei sich Nationaltrainerin Victoria Hahn (VÖEST Linz) unangefochten mit 184 kg im Zweikampf den Titel sicherte. Im Reißen schaffte sie 83 kg und im Stoßen gut 101 kg. Auf Rang zwei, Janina Schaller von der Goliath Wien, ihre erste ÖM Medaille mit 152 kg im Zweikampf. Ebenfalls ihre erste ÖM Medaille für Iris Fischer von der Union Lochen mit 136 kg im Zweikampf. Anna Denk holte sich mit 110 kg Platz fünf und Melanie Gruber (beide Lochen) mit 104 kg Platz sechs.
In der 81 kg Klasse war Klara Franek (VÖEST Linz) die Titelverteidigerin, ihr lief es nicht nach Wunsch, sie konnte ihr Leistungsvermögen nicht abrufen, schon im Reißen haderte sie, erst im dritten Versuch die 72 kg bewältigt. Stefanie Waldkircher (Badener AC), eine ehemalige Leichtathletin und Bobfahrerin, brachte 77 kg in die Wertung. Stefanie Waldkircher begann im Stoßen bei 88 kg, Klara Franek bei 89 kg. Nachdem Waldkircher bei 91 kg & 92 kg scheiterte, brauchte Franek gültige 94 kg, damit sie ein Kilo im Zweikampf vor Stefanie Waldkircher platziert ist. Beim ersten Zugang auf 94 kg konnte sie die Last umsetzen und auch ausstoßen, aber wegen Nachdrückens wurde der Versuch vom Kampfgericht mit 3:0 für ungültigt gewertet. In ihrem letzten Versuch konnte sie die 94 kg nicht mehr umsetzen, damit Gold an Stefanie Waldkircher mit 165 kg vor Kara Franek 161 kg und Bronze ging mit 136 kg im Zweikampf an die Lokalmatadorin Tamara Norz vom KSV Rum.
Report: Conny Högg
Fotos: Conny Högg